Offene Fragen im Hermanni-Prozess
Im Prozess gegen den ehemaligen Chef des Leipziger
Betriebs für Beschäftigungsförderung (bfb), Matthias
von Hermanni, gibt es weiter Unklarheiten
Leipzig. Gestern stellte der Angeklagte dem ermittelnden Hauptkommissar
des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) Fragen zum Verfahren.
Dabei machte der Ermittler widersprüchliche Aussagen zur Überprüfung
von Miet- und Kaufverträgen für Baumaschinen. Einerseits seien
diese getrennt betrachtet worden, andererseits müssten sie "im
Zusammenhang gesehen werden". Laut Hermanni war es Praxis, Maschinen
nach einer bestimmten Mietzeit herauszukaufen. Dies sei bei den Ermittlungen
nicht in Betracht gezogen worden.
Weiter machte der Ex-bfb-Chef darauf aufmerksam, dass er während
der Vernehmungen nie zu seinem privaten Hausbau befragt worden sei,
obwohl er sich laut Anklage dort bereichert haben soll. Während
die Anzeigeerstatter 5,5 Millionen DM für das Haus angegeben hatten,
gebe es ein Gutachten der Steuerfahndung über 1,1 Millionen DM.
Der LKA-Mann, der sich an vieles "nicht mehr erinnern" kann,
räumte ein, dass hier "etwas nicht stimmen kann." Es
werde immer deutlicher, "dass die Staatsanwaltschaft und das LKA
bewusst falsche Ermittlungen geführt haben", kommentierte
dies Hermannis Verteidiger Andreas Meschkat.
(Eig. Bericht/sas)