Mehr Fragen als Antworten
Im Jahr 2002 untersucht ein zeitweiliger beratender Ausschuss die
„Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage“ des bfb und legt im
Frühjahr 2003 seinen Bericht vor. In diesem Papier werden
eigenartigerweise nur die Jahre 1991 bis 2000 beleuchtet, also bis zur
Amtsübernahme durch die Nachfolger des beurlaubten Betriebsleiters
Matthias von Hermanni.
Sie wurden auch schriftlich und mündlich angehört – im Gegensatz zu von
Hermanni. Der wird mündlich nicht angehört und seine schriftliche
Stellungnahme verschwindet im Panzerschrank des damaligen
Oberbürgermeisters Wolfgang Tiefensee (SPD). Die Stadträte erhalten ihn
nicht.
Nachdem der Lebenszeitbeamte von Hermanni seine Strafprozesse gewonnen
hat und wieder im Dienst der Stadt eingesetzt wird, untersagt ihm
Tiefensee, sich zum bfb und der städtischen Beschäftigungsförderung
öffentlich zu äußern.
Die ehemaligen Leitungsmitarbeiter des bfb, die sich zu einer
Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, schreiben in den
Jahren 2002 und 2003 den Oberbürgermeister und die Mitglieder des
Aktenuntersuchungsausschusses an. Offensichtlich werden diese Schreiben
jedoch von der Verwaltung abgefangen und den Stadträten nicht zur
Kenntnis gegeben. Ein Großteil der Schreiben liegt der LVZ vor.
Jürgen Weiss, bis zum Jahr 2000 Leiter der Fortbildung des bfb: „Der
Bericht ist nicht das Papier wert, auf dem er steht. Die wahren seit
Som- mer 2000 aufgetretenen Missstände und Ursachen für das
wirtschaftliche Debakel wurden nicht untersucht, man hat nicht einmal
Akten dazu angeschaut.“